Hierbei tritt allerdings das Problem auf, daß sich insbesondere junge Verträge nicht eindeutig einem bestimmten Prototypen zuordnen lassen, da diese noch keine Gelegenheit hatten, sich über ihren Spargeldeingang zu differenzieren (vgl. Abb. 3.3). Daher werden für jeden Prototypen Unter- und Obergrenzen der Anteile bzgl. der Vertragssummen ermittelt, die bei diesem Verfahren eingehalten werden müssen. Über diese Intervalle lassen sich auch die Eigenschaften der Prototypen berücksichtigen, die noch in der Zukunft liegen und deswegen nicht in den Abstand eingehen. Hierdurch kann die aus der Vergangenheit ermittelte Zusammensetzung des Kollektivs bzgl. des Sparverhaltens in die Zuordnung junger Verträge einfließen. Eine zu starke Gewichtung bestimmter Sparverhalten wird so verhindert. Zusätzlich lassen sich die Anteile der Prototypen durch Variation dieser Schranken steuern.
Der Vorgang selbst erfolgt mit Hilfe eines Minimum-Cost-Flow-Ansatzes,
so daß unter Berücksichtigung der Ober- und Unterschranken die
Summe der Abstände der einzusortierenden Verträge zu ihren
Prototypen minimal wird. In der Formulierung als ganzzahliges
Flußproblem (vgl. Abb. 3.4) sind die Kosten durch die Abstände
gegeben. Dieses Problem kann in polynomieller Zeit
exakt gelöst werden.
Anschließend erfolgt eine feinere Aufteilung der Verträge
entsprechend der Häufigkeiten bestimmter Aktionen, wie
Kündigungen, Sondertilgungen, etc.
Durch dieses Verfahren werden alle Verträge, welche sich noch in der
Sparphase befinden, einem bestimmten Prototypen zugeordnet. Um jedoch
den zu Beginn der Simulation vorhandenen Bestand vollständig abzubilden, ist auch die Berücksichtigung der Verträge
notwendig, die bereits ihre Sparphase beendet haben. Diese werden
reinen Bestandsschichten zugeordnet, die keinen Anteil am
Neugeschäft bekommen und in der Simulation nur noch abgewickelt
werden.